Gleich vorweg sehr interessant wird diese Frage auch in der englischen Version von Florian Severins „Thirteen Steps to Vandalism“ beantwortet. So, jetzt mein Senf.Trennst du die Mentalmagie von der klassischen Zauberei oder mischt du die beiden "Sparten"?
Ist es deiner Meinung nach ratsam (weil abwechslungsreich) beim Tablehopping erst eine Ambitious Card zu zeigen und danach Gedanken zu lesen?
oder...
Bist du an einem Tisch der lustige Zauberer und am nächsten Vincent Raven?
So, ich glaube du müsstest verstanden haben, worum es mir geht.
Ich bin auf deine Antwort gespannt!
Klare Frage, klare Antwort: Beides.
Davon mal abgesehen, Vincent Raven ist ein s e h r lustiger Zauberer.
Es gibt Gelegenheiten bei denen ich Normal und Mental miteinander kombiniere und bei anderen nicht. Flo erklärt sehr schön, dass man entweder Mentalist ist oder nicht. Ist man Mentalist kann man auch einen Zaubertrick vorführen, so, wie man auch jonglieren kann (siehe Derrens Werbung für The Events). Ist man Zauberer kann man nur Tricks mit mentalem Thema vorführen.
Ich bin einer ganz ähnlichen Meinung. Vor allem glaube ich, dass es ganz vom Vorführenden abhängt. Einer kann sich als übersinnlich verkaufen, der andere nicht. Muss man aber auch nicht man kann einfach dabei bleiben Tricks mit mentalem Thema vorzuführen. Dazu muss ich allerdings eingestehen, dass fast alle wirklich erfolgreichen Zauberer sich als echt darstellen, auch wenn sie gegenteiliges behaupten.
Es ist auch eine klassische Showaufteilung zuerst Zauberkunst und dann Mentalismus zu zeigen. Zaubertheoretiker vermuten gerne, dass einem die Zuschauer nach den Zaubertricks keine echte Fähigkeiten mehr abnehmen könnten. Ich glaube diese Aussage hat nur insofern einen Wahrheitsgehalt, als sich der Prozentsatz der Zuschauer, die unter ansonsten gleichen Bedingungen bereit sind an den Einsatz paranormaler Fähigkeiten zu glauben, verändert.
Ich habe sogar Post von Zuschauern bekommen, die meine Theorie in der Praxis beweisen. Nach der erste Enttäuschung wohl nur Tricks zu sehen, war die Freude darüber, echte Fähigkeiten zu erleben sehr groß. Und das obwohl das Programm mit der Ambitous Card angefangen hatte.
Das Bild des Zauberkünstler ist beim Laien auch nicht so klar definiert und einheitlich, wie bei uns Zauberern selbst. Als Methode für das Bewerkstelligen von Kunststücken wird oft eine wilde Mischung aus Fingerfertigkeit, Taschendiebstahl, Hypnose, Ablenkung und dem geheimen Faktor X vermutet. Das alles kann man dann übrigens auch noch als Tricks bezeichnen und damit als aufgeklärter Mensch gelten.
Ob ich dir, lieber deralf, also raten würde Mental und Normal zu kombinieren, kann ich aus der Ferne nicht so einfach sagen. Dazu müsste ich dich auftreten sehen. Am besten vor echten Menschen, mit denen ich mich hinterher auch unterhalten kann. Ansonsten kann ich dir nur raten es so oft, wie möglich auszuprobieren und dein Publikum ausführlich zu bespitzeln.